Ich mag meinen Vegetarier ja wirklich, aber zur Verzweiflung bringt er mich dann immer an Festtagen. Also weniger er, sondern sein vegetarisches Dasein! Denn an Abenden, wie Weihnachten, an dem die Familie zusammen kommt, möchte man doch eigentlich nur einen großen Braten in die Mitte des Tisches stellen und jedem ein Stück abschneiden. Hat teils damit zu tun, dass das Ganze einfach ein schönes Bild ergibt und auch, dass es einfach super simpel so einen Braten für zehn Leute im Ofen vor sich hin schmoren zu lassen. Aber hilft ja alles nix, der Mann ist Vegetarier und es gibt ja einiges, was man da machen kann.
Als ich dann vor kurzem gefragt wurde, für bzw. mit YouTuberin Anna Laura Kummer ein veganes Weihnachtsmenü zu kochen, hat mich das gereizt! Wie bekommt man an den Feiertagen den großen Braten-in-der-Mitte-Effekt hin, ohne nur ein einziges tierisches Produkt zu verwenden?
Mein Anspruch an mich selbst war dabei kein Tofu, Seitan oder Ähnliches zu verwenden und auch keine veganen Ersatzprodukte, wie zB. veganen Käse (habt ihr euch schonmal die Inhaltsstoffe angesehen?!).
Heraus gekommen sind dann schließlich drei sehr feine Speisen, von der ich eine gleich meiner Familie unterjubbeln werde. Die Melanzani-Tascherln wird’s bei uns am 24. Dezember neben ein paar anderen Dingen als Vorspeise geben. Da darf ich dann nur nicht vorher sagen, dass die vegan sind. Stichwort: Vorurteile!
Übrigens habe ich mit Anna nicht nur gekocht, sondern mich mit ihr auch darüber unterhalten, wie man Essen schön anrichtet und fotografiert!
Wer meine Tipps gerne nachlesen, abschreiben oder auswendig lernen möchte, bitte sehr:
- Schon vorm Kochen darüber nachdenken, wie das fertige Bild aussehen soll. Dadurch weiß man nicht nur, auf welchen Teller man das Gericht anrichten wird, sondern zum Beispiel auch wie man die Zutaten schneidet.
- Eine Geschichte erzählen. Mit seinem Foodstyling bzw. mit den gezeigten Gegenständen sollte man immer eine Geschichte erzählen. Das gelingt zB. durch ein Stück angebrochenes Brot, Hände die ins Bild greifen, ein Bild vom Topf in dem man das Gericht gekocht hat oder der Ort an dem man es fotografiert, wie zB. am Schreibtisch. Dabei immer darauf achten, dass die gezeigte Szene auch realistisch ist.
- Essen sollte immer der Fokus des Bildes sein. Servietten, Besteck oder Ähnliches sollten sich am Foto nie in den Vordergrund drängen. Ein besonders unruhiges Gericht sollte übrigens auf einem eher ruhigen Hintergrund fotografiert werden, sonst erkennt man keine Details.
- Die richtige Perspektive wählen. Dabei ruhig etwas experimentieren. Mit der Kamera oder dem Handy auch mal weiter weg oder näher ran gehen. Generell kann man aber sagen, dass “flache” Gerichte oder Speisen mit einer geometrischen Form von oben fotografiert am besten aussehen.
- Jedes Gericht braucht Farbe und Struktur! Ist das Gericht selbst farblos oder langweilig, kann es durch Kräuter, Früchte, Samen, zerstoßenen Pfeffer oä. aufgepeppt werden.
- Makel sind besonders am Foto schön. Auch wenn immer mit hochwertigen Zutaten gekocht werden sollte, sehen nicht ganz perfekte Lebensmittel am Foto oft am schönsten aus. Das gleiche gilt für’s Anrichten von Speisen: Ein paar Kleckse Sauce am Teller oder ein paar Krümmel daneben, machen das Bild oft interessanter.
- Das Tageslicht nutzen! Für Essensfotografie nie den im Handy eingebauten Blitz verwenden. Am schönsten sehen Speisen bei Tageslicht aus. Direktes Sonnenlicht wirft jedoch zu starke Schatten. Am besten sucht man sich einen Platz mit indirektem Licht.
- Jedes Foto muss nachbearbeitet werden. Mit den Funktionen von Instagram oder anderen Apps, wie zB. Snapseed, kann man Helligkeit, Kontrast und andere Eigenschaften von Bildern noch perfektionieren.
Melanzani-Tascherln mit Walnusscreme
Die Zutaten:
2 Melanzani
100 g Walnüsse
40 ml Olivenöl
Saft 1/2 Zitrone
1 Msp. Zimt
1/2 TL Koriandersaat
2 EL gehackter Koriander
2 EL ausgelöste Granatapfelkerne
Und so wird’s gemacht:
Walnüsse, Koriandersaat, Chili, Safran, 1/2 Tl Salz, Knoblauch, Zimt und Essig in einen Multizerkleinerer geben fein pürieren. Dabei nach und nach 100 ml Wasser zugeben, bis eine cremige Paste entsteht. Beiseite stellen.
Melanzani waschen und in zirka ein Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Etwas Öl in einer großen Pfanne erhitzen und Melanzani darin nach und nach auf beiden Seiten goldbraun braten. Anschließend auf ein Stück Küchenrolle legen und abtropfen lassen.
Melanzani jeweils mit einen guten Teelöffel Walnusscreme bestreichen, zusammenklappen und auf eine Servierplatte setzen. Koriandergrün und Granatapfelkernen über die Melanzani-Tascherln streuen. Mit etwas Brot servieren.
Paprika-Karfiol in Tomatensauce
Die Zutaten:
1 Karfiol
1 EL edelsüßes Paprikapulver
4 EL Rapsöl
2 Knoblauchzehen
1/2 TL Salz
1 Zitrone
1 TL getrockneter Thymian
3 EL gehobelte Mandeln
3 EL gehackte frische Petersilie
2 Dosen Cocktailtomaten
Und so wird’s gemacht:
Backofen auf 180°C vorheitzen. In einem Mörser Knoblauch mit Paprika und Thymian zu einer Paste zerstoßen. Anschließend zwei Esslöffel Öl unterrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.
Karfiol putzen und äußeren Blätter entfernen. Den Karfiol mit der Paprika-Paste einschmieren. In einen Topf setzen und mit Zitronensaft beträufeln und zugedeckt für eine Stunde im Backofen garen.
Anschließend die Tomaten in den Topf gießen. Weitere 20 Minuten ohne Deckel garen. Währenddessen die Mandeln in einer Pfanne rösten und mit dem gehackten Petersilie über den gegarten Karfiol streuen.
Dazu passt gut Couscous, Quinoa oder/und gedämpften grünem Gemüse.
Apfelröschen mit Mandelfülle
Die Zutaten:
1 Rolle veganer Blätterteig
2 Äpfel
80 g geriebene Mandeln
80 ml Mandelmilch
1/2 TL BILLA Corso Lebkuchengewürz
50 g brauner Zucker
Und so wird’s gemacht:
Mandeln mit Mandelmilch, Lebkuchengewürz und braunen Zucker auf kleiner Flamme durch aufkochen lassen. Äpfel gründlich waschen, halbieren und entkernen. Anschließend in dünne Scheiben schneiden. Blätterteig ausrollen und in sechs Streifen schneiden.
Jeweils etwas Mandelmasse auf den Streifen Blätterteig dünn verstreichen. Apfelscheiben der Länge nach am oberen Rand jedes Teigstücks aufreihen. Dabei darauf achten, dass sie sich ungefähr zur Hälfte überlappen. Anschließend Teig einklappen und vorsichtig einrollen. Bricht zu Beginn die eine oder andere Apfelscheibe, ist das nicht so schlimm.
Die Apfelröschen in die Mulden eines Muffinblechs setzen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Ober/Unterhitze) für 20-25 Minuten goldbraun backen. Anschließend kurz abkühlen lassen und mit Hilfe eines Esslöffels aus der Form lösen.
Dieser Artikel entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit BILLA
Kommentare
Thea
Melanzanitascherl
In der Zutatenliste fehlt der Safran.
Ungeübte, nein, ich nicht, fänden es gut zu lesen: Melanzani längs in Scheiben schneiden.
Nix für ungut und ein schönes, üppiges Weihnachtsfest.
Annalena
Das Video mit Anna war wirklich sehr inspirierend. Danke dafür! Ich werde in Zukunft sicher ein paar Tipps von euch anwenden
Liebe Grüße Anna
Alexander Domnanovits
Das Video hat mir sehr gut gefallen und war ebenfalls inspirierend für mich
Ich werde auf jeden Fall was ausprobieren