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Wandern in Südtirol: Die drei Zinnen

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Wir waren in vergangenes Wochenende in der Heimat des Vegetariers. Besonders schön ist, dass die in Südtirol liegt! Seit einigen Jahren fahren wir jetzt – meist mit Freunden im Gepäck – runter um dort zu wandern. Mittlerweile tu ich das auch gerne. Am Anfang einer Beziehung tut man ja Dinge, die man jetzt nicht unbedingt… wie soll ich sagen… voller Inbrunst und Begeisterung tut. Ihr kennt das.

Der Funke zwischen mir und meinen Wanderschuhen ist dann doch recht schnell über gesprungen und mittlerweile macht es mir Spaß ab und zu mal einen Berg rauf zu trotten. Jedenfalls nach der ersten Stunde. In den ersten 60 Minuten glaube ich jedes Mal wieder, dass meine Füße jeden Moment nachgeben, meine Lunge implodiert und nichts langweiliger wirkt wie die Natur. Danach wird’s besser. Zumindest kann ich langsam die Natur genießen.

Wir waren also in Südtirol wandern. Am Plan stand die drei Zinnen zu erkunden. Und das ist so malerisch, dass man fast glauben möchte, dass man gestolpert und direkt in die Südtiroler Tourismuswerbung gefallen ist.

Gestartet sind wir im kleinen Örtchen Sexten, dessen einziger Fehler ist, dass es auf 1.300 m Seehöhe liegt und nicht 1.000 m höher. Denn von dort ging es bergauf vorbei an Wasserfällen, Kühen und ein paar anderen Touristen hinauf zur Drei Zinnen-Hütte, die auf 2.400 Meter liegt.

Nach rund 1.100 m Höhenunterschied in den Wadeln, gibt’s dann nur noch einen Gedanken: Essen! Das ist dann einer der Momente in denen ein Teller mittelmäßiger Spaghetti, eine kulinarische Offenbarung und das pure Glück bedeutet. Ein Grund für mich, die Strecke noch mal auf mich zu nehmen, ist übrigens der große Teller Schlutzkrapfen, den der Vegetarier verspeist hat. Die eine, die mir der Vegetarier von seinem Teller abgab, schmeckte nämlich herrlich.

Und während man wartet bis die bestellte Pasta kommt, kann man von der Terrasse der Hütte auf die Drei Zinnen blicken oder die Familie am Nachbartisch beobachten, die mit Plastikhandschuhen die mitgebrachten 2 Kilo Karotten schält und isst.

Menschen die nach so einem Essen bei Sinnen sind, spazieren anschließend gemütlich ins Tal zurück. Wir hingegen gingen weiter. Bergauf. Nämlich einen Schotterweg inkl. Schotterhang rauf auf’s Büllelejoch zur Büllelejoch Hütte (gut 2.500 m) und von dort über die Zsigmondy Hütte wieder runter zum Parkplatz in Sexten.

Auch, wenn ich nie gedacht hätte, dass ich das mal sage, aber es war wirklich eine tolle Wanderung, an die ich mich noch lange erinnern werde. Dafür sorgt nicht nur der Muskelkater in meinen Beinen oder die Bergrettung a la Medicopter 117, die wir beobachten konnten. Vor allem der Ausblick und die Natur während der gesamten Wanderung sind unvergesslich.

 

DIE FÜNF BESTEN WÖRTER DES SÜDTIROLER DIALEKTS:
(zumindest meiner Meinung nach)

“förmasen”
frühstücken

“tschoppiiat”
gebrechlich oder tollpatschig

“hoagaschtn”
tratschen bzw. eine nette Zeit miteinander verbringen.
Sagt man ja auch in Nordidol

“Gänsefriggl”
Gänsehaut

“wöll”
Das universellste Wort der Welt. Es heißt eigentlich ja oder doch.
In Wahrheit ist es aber eine Antwort die immer passt. Um in Südtirol gut durch zu kommen, wirft man
am besten während eines Gesprächs immer wieder mal “wöll, wöll” ein

 

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Kommentare

  1. allesistgut

    Welch eine spektakuläre Landschaft. Respekt vor den ganzen Höhenmetern!

  2. Kevin Ilse

    Ja, wenn man erstmal oben ist und wieder zu Atem kommt, ist der Ausblick echt himmlisch!

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