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Kürbisgulasch

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Eigentlich hab ich ja kein Problem mit dem Älter werden. Denn vom alt sein, bin ich noch weit entfernt. Und selbst wär ich’s nicht, wen kümmert’s?! Eben. Aber jetzt rückt er doch immer näher, mein Geburtstag. Und dann auch nicht irgendeiner, sondern ein richtiger Brummer. Ein runder. Mein dreißigster. Na bumm.
Ich schwöre, ich müsst ja gar nicht dran denken, würd’s nicht die paar Menschen geben die mich ständig daran erinnern würden – so manche mögen diese Menschen als gehässig bezeichnen. Nichts könnte mir natürlich ferner liegen. Denn ich weiß, dass es genau die sind, denen der Tag auch noch bevor steht und die tatsächlich zittrige Knie bei dem Gedanken daran bekommen.
Was ich mir selbst zum runden Geburtstag kaufe? Eine Brille. Denn auch wenn sich im Prinzip an so einem Anlass nichts ändert – is ja nur ne Zahl, gell – meine Augen sind trotzdem anders. Die sehen mittlerweile nicht mehr scharf und ich blöderweise deshalb auch nicht.
Aber jetzt wirklich Schluss mit dem drüber nachdenken! Lieber erinnere ich mich an eine Zeit in der alles glasklar und mich sowas gar nicht beschäftigt hat. Eine Zeit in der ich auch nicht selber kochen musste – pardon, durfte – sondern ich mich einfach bekochen lassen konnte. Von meiner Großmutter  mit einem leckeren Erdäpfelgulasch zum Beispiel.
Da die aber in Oberösterreich kocht und ich in meiner Wiener Küche ein Kürbis rum lag, hab ich’s dann doch selbst in die Hand genommen und eine kleine Variation des Großmutter-Klassikers gemacht: Kürbisgulasch. Und da Großmütter bekanntlich Zutatenangaben wie “zwei mal den gelben Schöpfer voll Mehl” und “das siehst du dann eh wieviel du brauchst” haben, habe ich als Basis für dieses Rezept das Erdäpfelgulasch aus “Österreich vegetarisch” verwendet.
Die Zutaten für vier Personen:
3 große Erdäpfeln (Kartoffeln), festkochend
1 kleiner Hokkaidokürbis (ca. 600 g)
3 Knoblauchzehen
4 große Zwiebeln
1 EL Tomatenmark
2 TL Kümmel
3 TL Paprikapulver, edelsüß
2 TL Majoran, getrocknet
Weißweinessig
etwas Sauerrahm
Und so wird’s gemacht:
Erdäpfeln und Kürbis in Stücke schneiden. Der Kürbis wird beim kochen schneller gar und sollte deshalb in etwas größere Stücke als die Erdäpfel geschnitten werden. Ist man beim Kochen manchmal etwas geistesabwesend wie ein bestimmter Foodblogger, der hier jetzt nicht genannt werden will, schneidet man den Kürbis gleich groß wie die Erdäpfeln, gibt sie aber erst fünf bis zehn Minuten später in den Topf dazu, damit sie nicht zerkochen.
Zwiebeln und Knoblauch fein hacken. Die Zwiebeln in einem Topf mit etwas Pflanzenöl auf kleiner Flamme andünsten bis sie Farbe bekommen. Knoblauch, Kümmel und Marojan zugeben und kurz mit anbraten. Tomatenmark und Paprikapulver unterrühren, aber nicht anbraten, da das Pulver schnell verbrennt. Mit etwas Wasser aufgießen, mit Salz und Essig würzen und für zehn Minuten köcheln.
Erdäpfeln und Kürbis in den Topf geben, mit Wasser bedecken und auf kleiner Flamme köcheln bis das Gemüse weich gegart ist. Das dauert rund 30 Minuten.
Meine Großmutter bindet das Kartoffelgulasch abschließend noch zusätzlich etwas Sauerrahm. Bei mir bekommt jeder Teller einen löffelvoll davon einfach oben drauf.
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Kommentare

  1. Nadine

    “zwei mal den gelben Schöpfer voll Mehl”….herrlich!! :-) Ich sehe (höre) das Telefongespräch quasi vor mir: Oma, kannst du mir mal dein Rezept für XY geben?. Und die Oma legt los und kommt dann mit dem gelben Schöpfer “du weißt ja welchen” und dann steht man da und hat immer noch keine Mengenangabe :-) Großartig!!

    Ich liebe Gulasch und Kürbis und dann auch noch beide zusammen..hach..lecker!

    Und mach dir keine Gedanken wegen der 30, du kennst ja den Spruch mit dem Wein :-)

  2. Lisa

    Ich habe den Gulasch schon letztes Jahr 3x gekocht und jetzt habe ich den ersten Kürbis diesen Jahres geerntet. Der Gulasch ist wirklich 1a spitzenklasse!

  3. Kevin Ilse

    Das freut mich :) Ich muss es auch bald mal wieder machen!

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