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Auberginenauflauf mit gegrillter Polenta

7 Kommentare

Im Leben eines Foodbloggers gibt es Momente in denen man den Tränen nahe und der nächste Wutausbruch nur noch einen Schritt entfernt ist. Das geht doch allen so, oder? Nagut, öffnen wir mal nicht diese Tür… Die große Krise setzt bei mir jedenfalls ein, wenn das Essen nicht so will wie ich (eh klar!) und wenn die Kamera das Ganze nicht so sieht wie ich (grrr)! So geschehen vergangenes Wochenende: Denn letzte Woche überreichte mir ein netter Herr ein ebenso nettes Gemüsekisterl von LGV – Frischgemüse (yeah!) voller Tomaten, Gurken, Unmengen Paprika und eben Auberginen . Was macht der schlaue Foodblogger? Auberginen-Auflauf Und denkt sich: “Das post ich dann gleich!”


Vom Büro nach Haus gestürmt, Gemüse geschnippelt und in kürzester Zeit steht der Auflauf fix fertig am Tisch und wirft sich in Szene. Oder versucht es zumindestens… Doch egal in welcher Perspektive oder mit welchen Accessoires wir’s auch probierten (so etwas ist schließlich immer eine Teamarbeit, also zwischen mir und dem Auflauf!), irgendwie bekamen wir’s nicht auf die Reihe. Doch ich blieb ruhig (fluchte also was das Zeug hielt) und lehnte die nett gemeinten Ratschläge und Hilfsangebote des Vegetariers danken ab (okay, vielleicht war der eine oder andere Sprich-mich-noch-einmal-an-und-du-verlierst-einen-Arm-Blick dabei!). 


Das schöne am Foodbloggen ist ja, dass man seine Probleme einfach runterschlucken kann. Also wurde (nach gefühlten 1.000 Fotos, bei dem eines langweiliger als das nächste aussah) der Auflauf verspeist. Und vor zwei Tagen dann noch einmal gekocht…

Die Zutaten für 4 Personen:
2 Dosen passierte Tomaten
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 TL Tomatenmark
1 TL getrockneter Oregano
2 Auberginen
200 g Mozzarella
1/2 Bund Petersilie
50 g Semmelbröseln
1 Stück Butter

125 g Maisgrieß (Polenta)
600 ml Gemüsebrühe
1 Zweig Rosmarin
1 Handvoll Parmesan
1 Stück Butter

Und so wird’s gemacht:
Für die Tomatensauce werden Zwiebel und Knoblauch klein gehackt und in etwas Olivenöl in einem Topf oder einer hohen Pfanne glasig angebraten. Mit passierten Tomaten aufgießen. Eine leere Dose zu Hälfte mit Wasser füllen und mit Tomatenmark sowie Oregano in den Topf geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und für eine halbe Stunde auf kleiner Flamme einkochen lassen.

Für die gebratene Polenta die Gemüsebrühe heiß machen und den Maisgrieß einrieseln lassen. Auf kleiner Flamme für gut 15 Minuten köcheln lassen, öfters umrühren, damit nichts anbrennt. Von der Flamme nehmen und Parmesan und Butter unterrühren. Ein Backblech mit einem Streifen Alufolie auslegen und diesen mit etwas Öl bestreichen.

Den Polentasterz auf die Folie stürzen und zu einem ein bis zwei Zentimeter dicken Fladen glatt verstreichen und beiseite stellen.

Die Aubergine in ein Zentimeter dicke Scheiben schneiden. In einer Grillpfanne mit Olivenöl heiß machen und die Auberginenscheiben darin von beiden Seiten anbraten.

Jetzt entweder in eine Form oder eben wie ich in mehrere kleine abwechselnd eine Schicht Auberginen und eine Schicht Tomatensauce schichten. Die oberste Schicht sollte Tomatensauce sein. Darauf wird der in Scheiben geschnittene Mozzarella verteilt.

In einer kleinen Pfanne wird ein Stück Butter zerlassen und darin die Semmelbrösel leicht gebräunt. Die fein gehackte Petersilie untermischen und den Semmelbrösel-Mix über dem Mozzarella verteilen. Bei 200 Grad im Backofen bei Ober- und Unterhitze für gut 20 Minuten backen.

Kurz vor Garende die Polenta in Stücke schneiden (Form ist im Prinzip deiner Kreativität überlassen. Kreise, Quadrate, Schneemänner oder Sterne: Alles ist möglich! Ich hab’ mich für langweilige Streifen entschieden…) und mit etwas Olivenöl und den abgerupften Rosmarinnadeln in der Grillpfanne von beiden Seiten angebraten.

Die Polenta mit dem Auflauf servieren.

Kommentare

  1. Mel. | GourmetGuerilla

    Das kenne ich so gut! Ich bin überaus froh, dass der Mann (also meiner) immer noch alle Gliedmaßen hat. Und auch noch den Kopf ;-) Das Tolle ist, dass alle anderen die Fotos trotzdem immer prima finden – auch wenn man selbst am liebsten die Kamera aus dem Fenster werfen würde. Außerdem: Ja, es gibt widerspenstige Aufläufe, unerzogene Suppen, scheue Bratwürste und zickige Beilagen. Wenn die nicht mitmachen wollen … mon Dieu!

  2. querSchnitt

    Sehr lecker sieht das aus. Ich habe Polenta erst vor kurzem das erste Mal gemacht und muss sagen ich war begeistert. Jetzt hab ich ein weiteres Rezept zum testen. Vielen Dank dafür.
    Liebe Grüße

  3. Eva @ 1 Big Bite

    Been there, done that!
    Die Leiden und Freuden eines Foodbloggers… :) Dafuer koennen wir die schmackhaftesten und kalorienreichsten Leckereien, im Sinne der Kunst, gleich mehrfach die Woche geniessen.
    Hat doch was.
    Liebe Gruesse
    Eva

  4. Astrid (ach_gott)

    Fotos kann man nicht essen. Und Hauptsache es war lecker!!!

    Gruß
    Astrid

  5. multikulinaria

    Ich bemühe mich zwar auch immer um schöne Fotos, aber nie zu Lasten meines hungrigen Mitessers oder der Genießbarkeit des Essens. Lieber ein nur 50%iges Foto als kaltes Essen auf dem Tisch. Aber so unterschiedlich die Foodblogger sind, so unterschiedlich die Prioritäten…
    Dein nachgekochter Auflauf macht definitiv Appetit und ich ihn bestimmt mal nach. Danke!

  6. Plötzlich Köchin

    probleme runterschlucken mag ich ja besonders gerne :D

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