Würde ich mich wöchentlich auf die Couch legen und meine tiefsten Geheimnisse preis geben, könnte ich jetzt so etwas sagen wie: “Also mein Psychologe sagt, meine momentane Wohnsituation spiegelt mein Seelenleben wieder.” Und der Mann auf dem rotbraunen Lesesessel, in dem Karohemd samt Cardigan (etwas zu spezifisch???) gegenüber von mir hätte wohl Recht, denn im Moment herrscht Chaos!!! Und es treibt mich langsam in den Wahnsinn!
Aaaawwww!!! Ich habe es seit dem Urlaub noch immer nicht geschafft alle meine Mail abzuarbeiten, auf meinem Schreibtisch stapeln sich ungelesene Herbst-Vorschauen, Magazin und Briefe (hoffen wir mal auf analoges Spam und gehen nicht vom Schlimmsten aus: Rechnung!!!). Außerdem stehen in meiner Küche gefühlte 1.000 Flohmarkt-Fundstücke rum, die darauf warten gereinigt, verstaut und/oder gebraucht zu werden. Ahja, und die Küche ist an sich Baustelle!
Ich habe Küchenzuwachs bekommen und dafür müssen Schränke umgestellt, ein neuer gekauft und Steckdosen versetzt werden. Gut, gekauft habe ich den neuen Schrank ja schon (wieder etwas das ich von der To Do-Liste streichen kann, yeah!), jetzt muss er nur mehr aufgebaut werden. Darauf wartet er schon auf mehrere Pakete verteilt seit Tagen in meinem Vorzimmer. Aber von dem erzähle ich euch ein anderes Mal…
Gestern war’s Zeit für eine Auszeit, die Couch (meine eigene!) und vor allem für eine Portion Soul Food. Also Pizza. Da ich aber nicht ganz ohne kann, habe ich’s dann doch auch noch für euch in Wort und Bild festgehalten. Et voilà!
Die Zutaten für vier Personen/Pizzen:
500 g Mehl
20 g Germ (Hefe), entspricht ungefähr einem halben Würfel
Ricotta
2 Bund Frühlingszwiebeln
120 g Prosciutto
4 Kugeln Mozzarella
1 rote Chili
3 Zweige Thymian
Und so wird’s gemacht:
Erst geht’s mal an den Pizzateig. Germ mit einem Esslöffel Zucker in 200 ml warmen Wasser auflösen. Mehl mit einem Teelöffel Salz vermischen und in einer Küchenmaschine mit dem Wassermix und vier Esslöffel Olivenöl vermischen. Bei nicht allzu hoher Geschwindigkeit – die Maschine soll ja nicht überlastet werden – zu meinem Teig verarbeiten. Kann natürlich auch alles per Hand geschehen, aber der Teig sollte rund zehn Minuten lang kräftig durchgeknetet werden. Dafür bin ich zu faul…
Der Teig ist perfekt, wenn er nicht mehr klebt und eine geschmeidige Konsistenz hat. Ist das nicht so, kannst du noch etwas Olivenöl oder etwas Mehl hinzufügen. Den Teig in eine Schüssel geben, mit einem Tuch abdecken und für eine Stunde an einem warmen, nicht zugigen Ort gehen lassen.
Ist der Teig schön aufgegangen, wird er von Hand auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche noch kurz durchgeknetet und anschließend in vier gleich große Teile geteilt. Jeweils zu einer runden Pizza mit einem Nudelholz austreiben und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Jeweils etwas Ricotta und den in Scheiben geschnittenen Mozzarella darauf verteilen. Mit Salz würzen und bei 220 Grad Umluft goldbraun backen. Das dauert rund zehn Minuten.
Währenddessen die Wurzel der Frühlingszwiebel sowie zirka zehn Zentimeter des Grüns abschneiden und die Zwiebeln gründlich putzen. Eine Grillpfanne heiß machen und die ganzen Zwiebeln von allen Seiten anbräunen.
Die knusprigen Pizzen aus dem Backofen nehmen, jeweils etwas Proscuitto und gebratene Frühlingszwiebeln belegen und abschließend werden noch fein gehackte Chili, grob zerstoßener Pfeffer und etwas frischer Thymian darüber gestreut. Wer will und hat träufelt noch etwas wirklich gutes Olivenöl darüber!
Kommentare
Frau Ziii
Willst Du mal meine Baustelle sehen? Ich gehe jeden Tag pünktlich um sechs Uhr weinen. Da gehen nämlich die Bauarbeiter nach Hause. Wir wollen ja keine Schwäche zeigen, oder? Wir schaffen das! Yes, we can! Lieben Gruß von Frau Ziii
uwe@highfoodality
Chaos in der Küche? Kenne ich. Ich bekomme einen neuen Ofen – und brauche dazu auch einen neuen Schrank. Der braucht Platz. Und zwar den vom Kühlschrank. Und der braucht auch Platz. Und zwar den vom Fototisch. Und der Fototisch…
Nadine
Ich glaub das kann ich noch toppen: Baue grad ein Haus (und das mein ich wörtlich: ICH baue das Haus, naja, zumindest von innen)und das ist Chaos pur! In meiner Wohnung kommt man kaum mehr durch, nur die Rettungswege sind noch frei. Küche? Sieht man kaum noch, weil steht voll, Kochen? Beschränkt sich auf Nudeln, da kein Platz auf der Arbeitsfläche.
Also immer eins nach dem anderen, auch das geht vorüber!
LG
Roman
Vom Kochblog zum Baublog sind es nur ein paar Momente (was tut man nicht alles für die perfekte Küche :-)) Alles Gute euch allen – auf dass ihr bald wieder sauber kochen könnt.
sascera
*daumen drück* es kann ja nur besser werden, aber ich glaub, viele hier werden dich voll und ganz verstehen – so wie ich
guten soul food essen! bin zwar eine der wenigen, die pizza nicht essen, aber ich kann das leckere daran dann doch nachvollziehen *g*
lg sandra
restaurant augsburg
yum yum yum… ich glaube ich weiß schon, was es morgen zum mittagessen gibt..